Das Wort

Nur ein Wort leichthin ausgesprochen

In der Metapher sogar geflügelt

Hat schon Herzen entzwei gebrochen

Einen aufstrebenden Geist niedergeprügelt

 

Das Gutgemeinte ist nicht immer was es scheint

Als Ratschlag vermeintlich weise verkleidet

Viele davon haben sich in der Hölle vereint

Gepflastert der Weg dorthin verleitet

 

Das Böse strotzt vor wildem Affekt

Impulsiv und laut ausgespien

Oft wurden gehässige Wunden geleckt

Dem eigenen  Schmerz Ausdruck verliehn

 

Das Fröhliche zerrt gern an den Nerven

Passt es nicht zur Situation

Bereit sich mit Rücksicht zu überwerfen

Sei es der Humoristen bester Lohn

 

Das Maßregelnde in seiner ganzen Moral

Selbstgerecht trägt es seine Gründe

Fast widerwärtig  eingesetzt und total

Verklagt es unbarmherzig jede Sünde

 

Das Menschliche strebt nach höchstem Gut

In seinem Erbarmen unermesslich

Erfordert es viel Toleranz und Mut

Gilt allein im Überdauernden als verlässlich

 

Das Liebende ob im unbedachten  Sinn

oder in aufrichtiger Tiefe Selbstlosigkeit

gibt sich im Zweifel dem Tode hin

jedoch mit Überzeugung  der Endlosigkeit

 

Ein Wort so leichthin ausgesprochen

Von Rednern  auf die Spitze getrieben

Doch was hat der Schreiber erst verbrochen

Wurde es ernsthaft niedergeschrieben

 

Sylvie

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