Parkinsongedichte
Diagnose Parkinson
Als ich vernahm aus des Neurologen Munde
die nicht so schöne Kunde,
dass ich ab sofort nicht mehr bin allein,
Parkinson sollte für immer nun bei mir sein,
hab ich erst mal Rotz und Wasser geheult,
bis mein Gesicht schon ganz verbeult.
Im Auto unterwegs nach Hause glaubet mir
sprach aus dem Jenseits die Mama zu mir:
"Du hast keinen Krebs, du hast keine Pein
und ausserdem, du bist nicht allein"!
Sie konnte sehen von oben herab,
sah auch meinen Bruder, der kurz drauf ins Grab.
So habe ich den Parkinson angenommen
und nicht wie die Eltern und Elmar Krebs bekommen.
Langsam zieh ich meine Bahnen,
ich schwimme hin und schwimme he
Parkinson lässt mich bald ahnen
so wie früher wird´s nicht mehr.
Seh ich in den Spiegel dann
und schaue mich ganz kritisch an
ein Fältchen hier und dort ein graues Haar,
ja ja, bin auch schon über 60 Jahr.
Doch innen fühl ich mich noch jung und voller Lust.
Was zu tun ist, wird mir schnell bewußt,
ich lauf nach Hause, voller Temperament,
such meinen Mann, nix zu machen, der pennt!
Mein Parkinson
mein Parkinson, ich hab dich nun so lange schon.
Hast mich geärgert, in die Knie gezwungen,
doch ist es dir nie gelungen,
meinen Willen zu brechen.
Drum kann ich dir versprechen,
ich dich habe integriert
wie einen lästigen Verwandten
der immer ungeniert
sich einmischt in mein Leben, wie früher meine Tanten.
Mein Parkinson, mein Parkinson
hast Angst mir oft gemacht
doch heut ist das vorbei.
Ich hab so herzlich oft gelacht,
und Du, Du warst dabei.
So werden wir zusammen gehen
bis an das Ende unserer Zeit,
dann sag ich Dir auf nimmer Wiedersehen,
fast tust Du mir schon leid.