Sabines Gedichte

Mr. Sir Parkinson 


Er trat irgendwann in mein Leben, fragte nicht an, 
ob er in Zukunft mit mir Zusammenleben kann. 
Ich wollte mich wehren, konnte den Gedanken nicht ertragen, 
ihn ständig in meiner Nähe zu haben. 
Ich wurde wütend, stellte mich dumm, konnte nicht verstehen, 
stellte ihm Fragen, „warum willst du ausgerechnet mich bei dir haben“? 
Er sagte:„ein Sir ist ein Sir, da fragt man nicht „will ich - oder will ich nicht“! 

Nichts war mir vorher von ihm bekannt, 
ich war noch nicht alt, vielleicht deshalb für ihn interessant. 
Viele traf das Schicksal so wie mich, 
und es dauerte sehr lange bis ich begriff, 
du bist nicht alleine, die es so trifft. 

Mein Leben hat er durcheinander gebracht,
lässt mich so manches mal Zweifeln bei Tag und bei Nacht. 
Er hat mir meine Hoffnung und meine Träume genommen.
Er raubt mir die Kraft, lässt Ängste aufkommen. 

Die Hände, sie zittern, musst langsam gehen.
Du kannst nicht mehr heben
und schwankst beim Gehen.
Die Sprache wird leiser, das Schlucken fällt schwer.
Der Rücken schmerzt und du riechst nichts mehr. 
Du schluckst viele Pillen
machst Yoga und Sport.
die Zeit ist bemessen.....
und Parki wird stressen.......

und es dauerte sehr lange,
bis ich erkannte, dass das Leben immer noch lebenswert ist!
 
 
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Parkinson

mein Leben mit Dir

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Mein Leben mit Dir.

Meine Angst vor Dir.
Meine Einsamkeit in mir.
Abschied nehmen von der, die du warst.
Schwäche tarnen, wenn sie nicht zu übersehen ist.
Erklären, was man selbst kaum versteht?
Der Gedanke an die Krankheit, vielleicht schlimmer als die Krankheit.


Unheilbar, es klingt so brutal....
wie unheilbar, ist unheilbar?


Es ist nicht einfach, dass alles zu akzeptieren und anzunehmen.
Es ist sinnlos, die Unendlichkeit zu verdrängen.
Meine Welt hat jetzt ihre eigene Zeit,
ihr eigenes Tempo
und alles leiser und auch stiller....

 
 

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