Nächte am Schreibtisch

Im Aschenbecher verglüht eine Kippe

Der Kaffee schmeckt schal und kalt

Das einzige Geräusch ist mein Getippe

In der Nacht fühl ich mich unendlich alt

 

Die Tischlampe sticht mir in die Augen

Die Brille drückt mir auf den Nasenrücken

Ich will an die Worte vor mir glauben

Doch so ganz will mir das nie glücken

 

Das sind doch alles hohle Plattitüden

Pathetisches Gewäsch vom allerfeinsten

Steht’s da, einfach um den Geist zu ermüden

In der Nacht sind die Zweifel am gemeinsten

 

Der blaue Dunst durchdringt meine Lungen

Das schlechte Gewissen ist ausgeschaltet

Schon wieder ist mir ein Satz misslungen

Erfolgreich ist nur der Kaffee erkaltet

 

Mein Denken ist in höchsten Sphären verzweigt

Zuletzt muss es der Boden der Tatsachen tragen

Denn mein Körper hat es mir mal wieder gezeigt

Er muss das letzte verdammte Wort haben

 

Sylvie

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